Mit dem Ausscheiden der letzten aktiven Cellitinnen aus dem Mitarbeiterstab des Seniorenhauses St. Maria in der Schwalbengasse 3-5 bahnte sich 2019 eine personale Veränderung an, die auch für unsere Wallfahrtskirche mitprägend werden sollte. Die Cellitinnen kehrten in ihr Mutterhaus in Köln-Longerich zurück mit Ausnahme von Schwester Ursula, die als Bewohnerin im Seniorenhaus blieb. An ihre Stelle im Dienst an den Senioren traten vier indische Karmelitinnen, die aber nicht die Klausur der Cellitinnen im Seniorenhaus bezogen, sondern einen neuen kleinen Konvent in der ehemaligen Küsterwohnung von St. Maria in der Kupfergasse errichteten. Da diese Wohnung über der Sakristei zu klein war, um eine Hauskapelle zu errichten, bekamen die Schwestern die Möglichkeit, an den Gottesdiensten der Wallfahrtskirche teilzunehmen und auch ihr Stundengebet in der Kirche zu verrichten. Damit wurde St. Maria in der Kupfergasse nach längerer Zeit neben den Funktionen als Wallfahrts- und Filialkirche auch wieder Klosterkirche.
An eine lange abgerissene Tradition konnte so neu angeknüpft werden, waren doch die Mitbegründerinnen unseres Kirchortes ebenfalls Karmelitinnen, die im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden vertrieben wurden und das heutige Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes nach Köln mitbrachten.
Die Schwestern „der ersten Stunde“ dieses neu begonnen karmelitischen Lebens waren Schwester Georgia, Schwester Benigna, Schwester Agnes und Schwester Johncy. Schwester Benigna kehrte nach einigen Monaten in das Mutterhaus zurück, um ihre Pflegeausbildung zu erweitern. Für sie kam Schwester Jula in den Konvent. Die bislang letzte Personalveränderung ereignete sich im Mai 2021, als Schwester Johncy in einen Konvent in Kleve versetzt wurde und von dort Schwester Rency in den Konvent St. Maria wechselte. Für die Vielfältigkeit des kirchlichen Lebens an unserem Kirchort ist diese Gemeinschaft der Karmelitinnen ein wahrer Gewinn. Schon vor der Öffnung der Kirche am Morgen erklingt dort ihre Laudes in bis zu drei Sprachen.