Impuls zum Evangelium dieses Wochenendes:Impuls der Woche

Im Haus von Elisabet und Zacharias ist alles still. Die Wiege steht stumm in der Ecke. Ein paar Kuscheltiere, einst voller Vorfreude gekauft, liegen auf dem Stuhl. Niemand nimmt sie in den Arm. Der Gedanke an die Kinder, die sie sich gewünscht haben, ist einem dumpfen Schmerz gewichen. Die Stille im Haus hat sie angesteckt. Es fällt ihnen schwer, über den Schmerz zu sprechen und über das, was sie so vermissen. „Gebt die Hoffnung nicht auf!“ hat einer, den sie Engel nennen dem Zacharias, dem Priester gesagt. Wie solle er nach all den Jahren denn noch hoffen? hat er laut zurückgefragt. Das sei doch wohl ein zynischer Rat. Und dann ist er verstummt.

Aber dann. Ist Maria gekommen.

„I can hear your heartbeat. The sound of you is so sweet.“ Elisabet streicht über ihren Bauch und summt ein Lied. Maria ist da. Und mit ihr ein Geheimnis, für das es keine Worte gibt. Sie wird Gott in die Welt tragen. Überall dahin, wo Träume zerstoben, und Sehsüchte vertrocknet sind. Überall da, wohin Jesus getragen wird, wird die Steppe blühen. Beginnt ein Herz zu schlagen. Das ist das unglaubliche süße Versprechen von Weihnachten. Es ist dir gegeben. Nimm es und gebe es weiter. Wo auch immer du kannst. In die dürren Hände von jemand anderem hinein. 

Lk 1, 39-45

Peter Otten, Pastoralreferent an St. Agnes, Seelsorger in der Pastoralen Einheit Köln-Mitte